Adrian Blödt im Bayerischen Rundfunk: Bürokratie bei Schwertransporten

Adrian Blödt, Vorsitzender des Instituts Holzbau Deutschland und Fachgruppenleiter der Zimmerer in Tirschenreuth, Weiden und Neustadt.
Quelle: LIV / Pehlke
Bürokratische Hürden sind für viele Unternehmen eine tägliche Herausforderung. Dies diskutierte auch Adrian Blödt, Vorsitzender des Instituts Holzbau Deutschland und Fachgruppenleiter der Zimmerer in Tirschenreuth, Weiden und Neustadt, im Gespräch mit einer Bundestagsabgeordneten in der Sendung Kontrovers des Bayerischen Rundfunks.
Ein einfaches Beispiel zeigt die Herausforderungen für kleine und mittelständische Unternehmen mit der Bürokratie: Beim Transport einer 4,20 Meter hohen Hauswände wird die zulässige Grenze von vier Metern knapp überschritten. Deshalb muss Adrian Blödt für den Weg extra eine Genehmigung im VEMAGS-System beantragen. „Bei einer Überschreitung von zwanzig Zentimetern auf einem Gleis ohne Brücke darf man sich schon mal die Frage stellen: Wo ist das Problem?“. Denn beim Antrag sind zahlreiche Hürden zu nehmen: Die Route muss vorgeschlagen und von der Behörde genehmigt werden - wird sie abgelehnt, muss das Unternehmen selbst eine neue Route einreichen, die ebenfalls abgelehnt werden kann. Außerdem muss eigenständig geprüft werden, ob es auf der Strecke Baustellen gibt. Selbst ein Abfahrtsprotokoll ist erforderlich, obwohl die meisten Daten bereits im Online-System hinterlegt sind. Das Beispiel zeigt: Oft gelten Vorschriften für alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe. Das stellt gerade für kleine Unternehmen oft eine enorme Herausforderung dar.
Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, traf sich Adrian Blödt in der Sendung „Kontrovers - 1001 Gesetz: Bürokratie bei Schwertransporten" des Bayerischen Rundfunks mit Martina Englhardt-Kopf, seit 2021 Bundestagsabgeordnete der CSU aus Schwandorf und Mitglied im Verkehrsausschuss. Blödt betonte: „Wir sind nicht zu schwer, wir sind nicht zu breit, wir sind nicht zu lang – wir sind lediglich zu hoch. 20 Zentimeter.“ Die Abgeordnete räumte ein, dass die Bürokratie in den letzten Jahren eher zu- als abgenommen habe. Dies bestätige auch eine Umfrage des Bayerischen Bauindustrieverbandes: Wendeten Bauunternehmer vor fünf Jahren noch durchschnittlich vier Stunden pro Woche für bürokratische Aufgaben auf, seien es heute bereits zehn Stunden.
Der Unternehmer forderte deshalb: „Wir wollen nicht regelfrei sein, sondern wir wollen einfach wieder eine differenzierte Betrachtungsweise haben.“ Jede Problemstellung brauche eine angemessene behördliche Reaktion, statt pauschaler Vorgaben. Dies erfordere ein Umdenken des Staates, so die Bundestagsabgeordnete: „Für Entbürokratisierung braucht es wieder mehr Vertrauen in die Eigenverantwortung der Unternehmer.“ Damit stieß sie bei den Unternehmern auf große Zustimmung. Dieses Vertrauen verbunden mit einer Vereinfachung von Vorschriften und Prozessen sei der große Wunsch der Unternehmen. Martina Englhardt-Kopf zeigte sich sehr dankbar für den Austausch mit der Praxis und kündigte an, das Anliegen mit nach Berlin und auch zum bayerischen Verkehrsminister nehmen.
Den vollständigen Beitrag finden Sie in der ARD Mediathek: https://www.ardmediathek.de/video/kontrovers/1001-gesetz-buerokratie-bei-schwertransporten/br/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdC9GMjAyNFdPMDE1NjA2QTAvc2VjdGlvbi82NDI0ZjY0ZC0yMDliLTRiNjYtODczMS0xZjVjNDgwZTRlOTQ